091013

Die Luft schmeckt nach Regen und auf meinen Lidern liegt Schlaf. Ich frage mich, wie sehr dein Tag sich von meinem unterscheidet; meiner von seinem und ihrem. Ich frage mich, wie sehr die Entscheidung des Aufstehfußes den Rest beeinflusst und ob die roten Zahnpastastreifen mein Leben verändern werden.

Wenn ich einatme, kann ich die Stadt auf den Lippen spüren, bis sie mir am Gaumen klebt und mich würgt, erstickt, mich blockiert mit ihrer Fremde.

Im Winter kommt eine neue Masse Mensch und ihr Gesicht ist grau. Wenn das Glas beschlägt, spür ich den Nebel im Kopf, mir steigt das Rot in die Wangen und dein Brustkorb hebt und senkt sich in meinem Rücken. Hohlkreuzferne liegt zwischen uns und ist nie genug.

Wie immer starre ich auf den roten Hammer am „Hier einschlagen“-Fenster und denke darüber nach, wie die Scheibe wohl stirbt. Regnet es Splitter? Sind es Scherben? Große Glasstücke, die trocken auseinander getrieben werden oder Pulverschnee, der sich mit dem Draußendreck mischt?

Manchmal liegt nur ein Scheibentod zwischen atmen und ersticken.

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