Die Luft riecht nach steigenden Drachen.
Als der Junge nach seiner Gitarre greift, trägt seine Stimme sie weiter nach oben; sie springen, wenn er die Saiten nicht trifft.
Ich kann mir das nicht vorstellen, so zu sein wie er; so angstfrei und lebendig. Zwischen seiner Heimat und ihm liegen tausende Kilometer. Er hat die Stimme seiner Mutter schon solange nicht mehr gehört, dass er ihren Klang vergessen hat. Und als er lauter und lauter singt, sind seine Augen weit weg. Da brennt ein Feuer, an dem seine Freunde sitzen. Eine Weinflasche wird rumgereicht. Wenn er lacht, graben sich Grübchen tief in seine Wangen; selbst im Schweigen bewegen sich dann und wann seine Mundwinkel.
Mein Drachen verfängt sich in sirrenden Stromkabeln. Seiner fliegt taumelnd weiter, obwohl die Schnur längst nicht mehr gespannt ist.