Ich vermisse meinen Papa.
Ich vermisse ihn wegen all der Dinge, die er verpasst und weil ich ihm nicht davon erzählen kann. Ich kann ihm nicht erzählen, dass ich einen Job habe, in dem ich zufrieden bin. Ich kann ihm nicht erzählen, dass ich dabei bin, meine Ängste zu besiegen, dass ich es geschafft habe, alleine in ein fremdes Land zu fliegen und mich dort wohlgefühlt habe.
Es ist nicht dasselbe, wenn ich all diese Dinge anderen erzähle.
Er hatte diese Angewohnheit, mir selbst dann noch zu zeigen, dass er stolz auf mich ist, wenn ich Scheiße gebaut hatte. Diese Eigenart, die mir ohne jeden Zweifel klar gemacht hat, dass ich seine Tochter bin und er zufrieden mit mir ist – auch dann noch, wenn nicht alles glatt läuft. Dann war er sauer über die Situation, hat sie sich weg gewünscht, hat aber nie mich weg gewünscht.
Manchmal erzähle ich ihm in Gedanken, was so passiert. Und dann frage ich mich, ob das dort ankommt, wo auch immer er jetzt ist und ob er überhaupt irgendwo ist, ob tot nicht vielleicht einfach nur tot ist.
Aber in Gedanken erzählen ist nicht dasselbe.
In Gedanken leben reicht ja auch nicht.